Nachhaltigkeit und Konsum? Geht das überhaupt? Ich glaube eine Gesellschaft ohne Konsum, wird es nicht mehr geben. Aber wir könnten und sollten lernen achtsamer zu konsumieren. Was und wo wir konsumieren zu hinterfragen.
Unsere Händler versuchen wo es geht Verpackung einzusparen. Alles was an Kartonagen und Füllmaterial kommt, versuchen wir wiederzuverwenden - für den Onlineshop oder im Laden selbst. Wir benutzen umweltfreundliche Kassenbons, haben sehr viel "Altes" selbst im Laden verbaut oder das was von den Vermietern noch gut und brauchbar war benutzt und wenig neu gekauft. Die Firmen mit denen wir zusammenarbeiten, achten auf Nachhaltigkeit, faire Bezahlung und Ressourcenschonung. Es ist noch nicht alles perfekt und auch ich habe Händler, die beispielsweise in Asien produzieren. Manchmal macht das aber tatsächlich mehr Sinn, da die Infrastruktur dort in gewissen Branchen einfach besser ausgebaut ist als hier in Europa. Trotzdem gibt es auch Firmen von denen ich mich trennen musste. Auch für mich als Händler ist nicht immer alles transparent. Greenwashing wird leider in jeder Branche betrieben. Insgesamt arbeiten aber viele Firmen immer mehr daran, ihre Verpackung auf ein Minimum zu reduzieren oder ihre Materialien zu hinterfragen. Ebenso stellen einige ihre Produktionen auch um in andere Länder in Europa. Gerade die Coronapandemie mit all ihren Auswirkungen auf den internationalen Handel, die sich jetzt gerade wieder verschlimmern, hat viele Firmen und vermutlich auch Einzelhändler zum Umdenken gebracht. Das sollten die Endverbraucher auch.
Mein Slogan ist "Träumen ist Urlaub vom Denken".
Das soll bedeuten, die Kund*Innen, die in der Tagträumerei einkaufen, sollen sich treiben lassen und wissen und sicher sein, dass die Produkte, die sie kaufen in irgendeiner Weise einen positiven Nutzen in der Welt hatten. Sei es, dass sie aus recycelten Materialien hergestellt wurden, in Werkstätten für Menschen mit Behinderung produziert wurden, Rohstoffe aus Nachhaltigem Anbau benutzt wurden, nach dem cradle-to-cradle-Prinzip designt wurden oder die Produzenten in den Produktionsländern helfen den Arbeiter*Innen eine Zukunft zu bieten. Sei es durch Aufbau von Schulen oder durch Beschäftigung von vor allem Frauen und fairer Bezahlung, damit diese ihre Familie ernähren können. Ich empfehle immer gerne den Podcast "Step into the Future" von der Firma MELAWEAR deren Rucksäcke ich im Sortiment habe. Er ist ein perfekter Einstieg in die Welt der Nachhaltigkeit im Fashionbereich. Wir müssen uns nur bewusst werden, dass wir uns gegenseitig unterstützen sollten, nicht mit dem Finger aufeinander zeigen, wenn der andere es vermeintlich noch nicht richtig macht. Wie gesagt auch ich bin noch nicht perfekt in meinen Abläufen. Jahrelange Strukturen, Abläufe und Gewohnheiten zu ändern benötigt Zeit und bei den meisten von uns viele kleine Schritte. Der eine fängt an im Bad das Plastik zu verbannen, der andere kauft nur Fair Fashion oder Second Hand, der nächste hat vielleicht kein Auto und fährt nur mit Rad und Bahn. Jeder sollte das tun was in seinen Möglichkeiten leicht umsetzbar ist und sich dann weiterarbeiten. Im Laden habe ich auch immer einige Bücher in den Regalen, die sich mit Nachhaltigkeit in den Verschiedenen Lebensbereichen auseinandersetzen - sei es im Bereich Fashion, Reisen oder Wohnen.
Wie habt ihr bereits Nachhaltigkeit in euren Alltag integriert? Wo fiel es euch leicht oder habt ihr Tipps, wie es gelingen kann auch dauerhaft dran zu bleiben an diesem Thema? Lasst gerne eine Kommentar da. Jeder einzelne der Kleines bewirkt ist wichtig.